Auch so unfotogen? Brautwahn klärt auf…

„Das mit den Portraits wird bei mir schwierig, denn ich bin soo unfotogen!“

…gestern erst wieder von einem meiner Mädels in spe gehört. Seit fast 6 Jahren arbeite ich jetzt als selbständige Fotografin  (Brautwahn gründete ich 2014) und dieser Satz begleitet mich seit jeher, übrigens auch von den Herren der Schöpfung.

Hand aufs Herz, wer kennt ihn nicht? Wahrscheinlich die wenigsten.

Diese unrealistische Selbsteinschätzung soll von nun an der Vergangenheit angehören!

 

Hier  verrate ich Dir, warum es „unfotogene“ Menschen genauso wenig gibt wie das Wort selbst und wie ich Dich auf dem Weg zum authentischen Foto unterstützen kann. Das o.g. Wort unrealistisch trifft es schon recht gut, nicht der Wirklichkeit entsprechend, ok, nicht DIR entsprechend, wärmer, nicht DU, trifft es auf den Kopf. Genau da liegt der Hund begraben. Auf vielen ungeliebten Fotos bist Du nicht DU!

Und genau DAS ist mein Job als Fotografin – nicht die Technik, nicht das ganze Drumrum – ich muss Dir helfen Du selbst zu sein!

Je besser ich das schaffe, desto natürlicher ist Dein Foto, genauer gesagt Dein Hochzeitsfoto. Denn das macht Fotos authentisch: die Menschen darauf sind echt, der Moment ist trotz einem gewissen Grad an Inszenierung echt. Für Dich bedeutet das am Ende: Du erkennst Dich auf Euren Bildern!

Sei, ehrlich, wie oft siehst Du Dir Fotos von Dir selbst an und beschreibst Dich als „unfotogen“? „Wie seh ich denn aus? Wie kann man nur schon wieder so dämlich gucken? Meine Augen immer…Ich bin halt einfach nicht fotogen“…

 

Das Märchen von der Fotogenität


Alles klar, oder? Ich mag mich da gar nicht ausnehmen.

Diese, unsere Reaktion ist immer dann der Fall, wenn wir uns sprichwörtlich nicht wiedererkennen auf diesem Stück Papier, das schließlich seit jeher die Aufgabe hat die Wirklichkeit abzubilden.

Könnte unsere Enttäuschung vielleicht daran liegen, dass wir, sobald wir vor eine Kamera treten eine Art Schalter umlegen, der uns die Person spielen lässt, die wir gerne wären, uns so aussehen lässt wie wir vielleicht gerne aussehen würden? Duckface und co. lassen grüßen…

Wir schlüpfen in eine Rolle. Doch warum tun wir das? Das hat einen einfachen Hintergrund und der nennt sich Angst, und löst eine Art Schutzreaktion in ungewohnten Situationen aus – hinter einer Maske lässt es sich da viel besser leben, keiner kann meine Unsicherheit sehen.

Das Wort „fotogen“ (das einzig wirklich existente Wort in diesem Zusammenhang) impliziert, dass wir es in unseren Genen, also in uns tragen eine positive Wirkung unseres Äußeren abrufen zu können. Angeblich sei dies davon abhängig in welchem Verhältnis die Nase zu den Augen …stop! In der Modeindustrie vielleicht, aber doch nicht im richtigen Leben! Wir sind alle keine Topmodels, schon gar nicht soll Deine Hochzeit ein bloßes Schaulaufen sein, also was interessiert uns an diesem Tag die verhältnismäßige Verteilung unserer Gesichtsextremitäten? Können wir sowieso nicht ändern. Außerdem trägst Du ein entzückendes, Deine Vorzüge unterstreichendes BrautMakeUp.

Überleg mal so: Du stehst im Bad. Wenn Du, ganz für Dich alleine,  ohne bestimmte Intention in den Spiegel schaust, erkennst Du Dich doch auch, oder? Du bist Du, schaust Dich an, hinterfragst Dich eigentlich nur in Ausnahmefällen. In der Regel haben kein Problem mit uns, und wir schauen oft in den Spiegel, sogar unbewusst. Eben! Weil wir für uns selbst kein Theater veranstalten brauchen. Und wenn wir vor unserem eigenen Spiegelbild erschrecken, hat das meist durchaus erklärbare Ursachen 😉

Das Märchen von der „Unfotogenität“. Es gibt keinen „unfotogenen“ Menschen. Warum sollte es?

 

Diese Fähigkeit macht einen guten Fotografen


Wie bringe ich Euch zwei dazu einfach nur Ihr selbst zu sein? Schließlich gibt es keine inszeniertere Sache als eine Hochzeit, wir treffen uns alles andere als zufällig, und wollen trotzdem authentische, natürliche, ungestellt wirkende Aufnahmen erzielen.

Es gilt: Völlig unabhängig von Äußerlichkeiten, Kleidung etc. bewegen sich  zwei Menschen letztendlich so wie sie sich eben bewegen. Siehst Du, die Zufallskomponente kommt also von ganz alleine dazu! Ich muss es also nur mithilfe kleiner Tricks schaffen, zwischen Dir und Deinem Schatz das von mir gewünschte Gefühl, das ich auf dem Foto sehen möchte, auszulösen, denn:

Das Foto findet zwischen Euch statt!

In den seltensten Fällen fordert das wahnsinns Action, ganz im Gegenteil, Menschenkenntnis und Erfahrung verraten mir recht schnell wie ich mit Euch umgehen kann. Ab jetzt konzentriere ich mich fast nur noch auf meinen Bauch – schließlich bin ich auf der Suche nach den unsichtbaren Momenten. Und ich glaube das ist entscheidend für den großen, kleinen Unterschied:

Diese Momente befinden sich nicht an der Oberfläche!

Es handelt sich um Emotionen, die wir alle gern verstecken. Um Gefühle, die ich heraus kitzeln muss, auf sie warten muss, vielleicht muss ich sie auch irgendwo abholen, es ist ein bisschen wie beim „Lesen zwischen den Zeilen“, egal ob in der Kirche, im Standesamt oder während der Paaraufnahmen. Und dazu ist (fast) jedes Mittel recht.

Irgendwann, ganz plötzlich, während Ihr mit dem Kopf ganz woanders seid, ist er da, der richtige Moment, der Bruchteil einer Sekunde! Es macht klick.

Alles Drumherum war Mittel zum Zweck. Und den Zweck will ich haben, er verhilft uns zu einer tollen Bildwirkung. Nicht das technische Gerät, sondern diese Fähigkeit macht einen guten Fotografen – und Euch eine gute Zeit!

 

Wie jetzt, schon vorbei?


Und wenn es mir gelingt diesen Moment mitzunehmen, dann habt Ihr das meist gar nicht gemerkt. Ganz im Gegenteil, Ihr erinnert Euch an diesen Moment, der gefühlt eigentlich alles andere als aussagekräftig war, ganz anders  – Hilfe! Das kann doch nix gewesen sein jetzt!?

Witzig, denn je größer Eure Verwunderung darüber ist, dass das Shooting bereits vorbei und gelaufen ist, desto genauer weiß ich, dass ich EUCH getroffen habe 🙂

Das macht Fotos authentisch, eben einfach, wahnsinnig, echt!

Erst dann kommen für mich die rein technischen Parameter ins Spiel, wie Kamera, Kameraeinstellungen, Objektive,  Standpunkte/Blickwinkel, und der ganze Summs, den man im Prinzip Lernen kann, der aber meiner Meinung nach kein Bild zum Sprechen bringt.

Das alles ist übrigens auch der Grund, warum ein Probeshooting vorm Hochzeitstag aus meiner Sicht keinen Sinn macht, außer dass es Geld kostet. Die Regel des „Hier und Jetzt“ gilt jedesmal wieder neu. Das lässt sich weder vorwegnehmen noch üben. Und schließlich ist kein Tag vorher Dein Hochzeitstag. Ob Du willst oder nicht, Deine Gefühlswelt am Hochzeitstag wird, mit all ihren Begleiterscheinungen, immer einzigartig sein. Ob ich mit einem Fotografen als Mensch arbeiten kann bzw. ob da die Chemie passt, hat sich bereits an ganz anderer Stelle entschieden.

 

Mein Fazit:

Ein Portrait wirkt niemals durch seine Location, Kleidung, Technik oder gar Bildbearbeitung, alles beginnt mit dem Gefühl das es ausstrahlt!

 

Wie immer handelt es sich hier natürlich nur um meine persönliche Meinung. Aber denkt einfach mal drüber nach, ob nicht doch was Wahres dran sein könnte 😉

Übrigens, mit Start der Saison 2016 (voraussichtlich April) könnt Ihr erstmals auf

„Brautwahn_ MakingOf“ (Instagram),

einen Blick hinter die Kulissen erhaschen  –  Videos und Fotos aus den echten Shootings zum Hinschnuppern, Mitfühlen und Dabeisein! Making of vs. tatsächliches Ergebnis, ein heiden Spaß! Wie immer gilt: gezeigt wird nur was von den Paaren erlaubt wird!

 

Ich freue mich auf Dich!

Eure Martina

 

Meine zauberhafte Braut auf dem Titelfoto wurde ausgestattet von

Brautmoden Adriane Böhm

 

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